Freitag, 18. Juli 2008

Energiesparen mit der Glühlampe

Ein Glück, dass unsere Kanzlerin die letzte Woche nur mit der Pendlerpauschale und der CSU beschäftigt war. Nach dem ich sie und die Bundesregierung am 18. Juni in diesem Blog dafür gelobt hatte, dass sie sich meinem Vorschlag nach dem Einsatz intelligenter Stromzähler anschließt, drohte mit der neuerlichen Verbotsabsicht für die Glühlampe wieder eine ideologische Scheinattacke ohne technische Notwendigkeit oder Sinnfälligkeit.

Die Glühlampe wird gebraucht. Die Glühlampe wird gebraucht als Wohlfühlfaktor. Da unsere Vorfahren um ein Feuer mit rötlichem Licht hockten, fühlen wir uns im ähnlichen Licht der Glühlampe so wohl. Das Neonlicht der Leuchtstofflampen ist uns fremd. Das haben wir auch von unseren Vorfahren: Bärenhöhlen kannten die - grelle Techno-Höhlen kannten Sie nicht. Wer sich wohlfühlt, kommt auf bessere Ideen zum Energie sparen. Auch hier kann man sich ohne Glühlampenverbot behelfen. Man ersetzt die Standardglühlampe einfach durch Ihre intelligentere und sparsamere Schwester, die Halogenglühlampe. Die verbraucht 30% weniger Strom und hält doppelt so lang.

Natürlich kann man die Glühlampe auch großflächig und sinnvoll ersetzen. Das ist aber nichts Neues. Ich kenne kein Büro, keine Sport- oder Werkhalle, wo in den letzten 10 oder 15 Jahren Glühlampen eingesetzt wurden. Natürlich wurden diese fast ausschließlich mit energiesparenden Leuchtstofflampen bestückt. In Nischen ist aber auch die Glühlampe energiesparender als die beste Energiesparlampe. Ein typisches Beispiel sind Beleuchtungssituationen mit kurzer Leuchtenbrenndauer, z. B. einer Schaltung mit Bewegungsmelder. Die Glühlampe ist gleich voll da, die Energiesparlampe muss sich erst warmlaufen. Oftmals ist die Energiesparlampe erst an, da ist der Passant schon lange wieder weg. Durch die große Schalthäufigkeit verringert sich die Lebensdauer der Energiesparlampe dramatisch. Sie müssen sie entsorgen und da kommt ihre ganze negative Entsorgungsbilanz zum Vorschein. Die Glühlampe geht relativ einfach zu entsorgen. Ein bisschen Glas, Wolfram und ein paar Buntmetalle, das war`s. Die Energiesparlampe dagegen ist der reine Sondermüll. Das fängt beim Leuchtmittel an und endet bei der Elektronik für das integrierte Vorschaltgerät. Das schmeißt man nämlich einfach mit weg, obwohl es 10mal so lange halten würde wie der Rest der Leuchte. Wenn man dann noch die quer durch Europa rollenden Entsorgungskonvois in die Energiebilanz einbezieht, sieht es schlecht aus für die Energiesparlampe in diesem speziellen Fall. Und man spart mit der Glühlampe letztendlich Energie.

Also:

  1. Glühlampen durch energiesparende Leuchtmittel mit Köpfchen ersetzen.
  2. Mit Glühlampen kann man auch Energie sparen.
  3. Ein Verbot der Glühlampe ist Schwachsinn. Sie wird in Nischen weiter gebraucht.
  4. Wenn der Wohlfühlfaktor dominiert: Ersatz der Standardglühlampe durch energiesparende Halogenglühlampen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich sage grundsätzlich nein zu einem Verbot. Die Glülampe verschwendet in der Herstellung 100 fach weniger Ressourcen als eine "Energiesparlampe", der man die Elektronik und ein Kunststoffgehäuse hinzurechnen muß. Man darf auch nicht vergessen, dass an manchen Tagen die Wärme einer Glühlampe ja auch nicht sinnlos verpufft. Wenn man Glühlampe und Kompaktleuchtstofflampe allerdings im Vergleich zu einer LED sieht (ich meine richtige LED und nicht den Schrott aus China der 200 Stunden hält) dann sehen beide ganz schön alt aus. Mit der Lichtausbeute einer Leuchtstofflampe, sofortiger Verfügbarkeit der Glühlampe und langer Lebensdauer denen beide Konkurrenten nicht das Wasser reichen können, ist sie bereits jetzt in der Lage mit 5 Watt eine 20 Watt Halogenlampen 1:1 ersetzen.

Ich halte das Verbot der Glühlampe eher für einen Werbefeldzug der Lampenindustrie. Herr Gabriel hat sich mal wieder schlecht beraten lassen.