Thomas Friedrich ist Inhaber eines Ingenieurbüros für Elektroplanung in Freital, Sachsen. Sein Büro hat sich auf die Sanierung von Kindertageseinrichtungen, Schulen, Baudenkmälern und Verwaltungsgebäuden spezialisiert. Er ist bekannt dafür, dass er auch die „menschliche“ Seite des Bauherrn-, Architekten- und Planeralltags nicht ausblendet, sondern sie mit viel Humor ab- und bearbeitet.
Montag, 22. Oktober 2007
Kommentar zu Anne Will: Wie Energiekonzerne Kasse machen
Ich hatte an dieser Stelle schon, darüber geschrieben, ob in Deutschland die Strompreise angemessen sind. Meine damalige Antwort lautete: Nein! Sie müssen erhöht werden. Das doppelte erscheint mir angemessen. Sonst macht Stromsparen keinen Sinn. Sonst wird immer mehr Strom verbraucht und die angeblich so wichtigen Ziele für den Klimaschutz werden nie erreicht. Sonst wird moderne Energiespartechnik nie marktfähig, weil sie kaum nachgefragt wird und damit die Preise dafür weiter unerschwinglich sind.
Zugegeben, es gibt Momente, wo ich anders darüber denke. Das ist immer dann, wenn ich für zu Hause oder mein Büro die Stromrechnung bekomme. Doch diese Momente vergehen schnell. Dann kommt wieder der Elektroplaner in mir durch und sagt: Die Strompreise sind zu niedrig!
Gestern Abend konnte ich mich freuen, dass Anne Will das Thema in der ARD aufgegriffen hat. Wahrscheinlich liest Sie diesen Blog ;-). Das würde beweisen, dass sie wirklich tiefgründig recherchiert.
Tiefgründig diskutiert wurde das Thema allerdings nicht. Die Fronten waren klar und wurden nicht hinterfragt. Auf der einen Seite stand der böse Konzern, der alle über den Tisch ziehen will, auf der anderen Seite die Endverbraucher und die kleinen Energieversorger, die betrogen werden. Das eine Strompreiserhöhung stärker zum Stromsparen und damit zum Klimaschutz anregt, wurde nicht thematisiert. Am interessantesten fand ich dann den Gast auf dem Sofa, Herrn Schuster, der sich komplett selbst versorgte und auf die Endlichkeit der Ressourcen und die Mühen der Stromerzeugung hinwies.
Natürlich habe ich auch Probleme damit, wenn Energiekonzerne mit abgeschriebenen Anlagen überzogene Gewinne machen. Aber das ist eben nur eine Facette des Problems. Für mich ist es nicht die wichtigste. In dem Blog zur Sendung fand ich eine interessante Meinung dazu:
"Wenn die EVU's ihre Gewinne im Ausbau der regenerativen Energien investieren, habe ich absolut nichts gegen eine Strompreiserhöhung. Meine Frau und ich sparen mittlerweile soviel elektrische Energie (sparsame E-Geräte, Spar-Lampen, Stand-by Geräte ganz ausschalten), dass wir uns den Wechsel zu einem grünen Stromanbieter leisten konnten."
In diesem Sinne: Bitte die Strompreise verdoppeln!
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