An den über 40.000 Schulen in Deutschland werden von der Polizei jährlich ca. 2.300 Amok-Bedrohungslagen bearbeitet. Diese Zahlen belegen ein nicht zu vernachlässigendes Risiko und die Notwendigkeit eines verbesserten Amokschutzes. Die Schulbau-Richtlinie gibt zwar die Notwendigkeit einer Alarmierungseinrichtung vor, beschreibt jedoch nicht den Umgang mit einer Amoksituation. Eine einfache Alarmierung reicht bei den heutigen Gefahren und Bedrohungen bei weitem nicht mehr aus.
Am 8. Januar hatte ich hier darüber berichtet, dass sich beim ZVEI der Arbeitskreis „Amokalarm an Schulen“ gegründet hat. Da es bisher zu diesem Thema keine Normung gibt, will dieser Arbeitskreis entsprechende Handlungsrichtlinien erstellen.
Der ZVEI teilte nun mit, dass der Arbeitskreis seine Arbeit beendet hat und noch im Juli das Merkblatt 82010 „Richtlinie für ein Sicherungskonzept zur anlagentechnischen Alarmierung und Behandlung im öffentlichen Raum – am Beispiel Amok an Schulen“ herausgeben will.
Zum Inhalt teilt der ZVEI mit:
„In dem Merkblatt werden am Beispiel von Amoksituationen in Schulen neutrale und herstellerunabhängige Lösungsvorschläge zu Detektions- und Übertragungswegen sowie infrastrukturellen Komponenten und Sicherheitsanforderungen gegeben. Das Merkblatt stellt Behörden, Betreibern, Errichtern und Planern eine Übersicht der relevanten Normen sowie eine Checkliste zur Projektierung von Amok- und Gefahren-Reaktionssystemen zur Verfügung. Ein weiterer Schwerpunkt bezieht sich auf eine nachträgliche Ausrüstung von Bestandsgebäuden. Unter dem Aspekt der Verwendbarkeit von Bestandsanlagen und von möglichem Zusatznutzen wird die Wirtschaftlichkeit solcher Systeme dargestellt. "Die Alarmierung bei Amoksituationen ist in Normen und Gesetzen nicht ausreichend geregelt. Betreiber und Planer wissen deshalb oft nicht, welche präventiven Lösungen sie einsetzen sollen", meint Bernd Ammelung, Vorsitzender des Arbeitskreises. „
Vom Fachverband Sicherheit im ZVEI sind zwei weitere Broschüren für den Umgang mit Gefahrensituationen an Schulen erschienen: "Intelligente Sicherheitstechnik schützt Menschen und Werte" und "Amok- und Sicherheitsalarme – Intelligente Sicherheitstechnik für Schulen und öffentliche Einrichtungen" richten sich an Schulträger, Schulleiter, Lehrer oder Mitarbeiter von Schul- bzw. Hochbauämtern und können auf der Homepage des ZVEI kostenlos bestellt werden.
Thomas Friedrich ist Inhaber eines Ingenieurbüros für Elektroplanung in Freital, Sachsen. Sein Büro hat sich auf die Sanierung von Kindertageseinrichtungen, Schulen, Baudenkmälern und Verwaltungsgebäuden spezialisiert. Er ist bekannt dafür, dass er auch die „menschliche“ Seite des Bauherrn-, Architekten- und Planeralltags nicht ausblendet, sondern sie mit viel Humor ab- und bearbeitet.
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