Am letzten Wochenende war das Wetter wirklich sehr schön. Durch den Reformationstag hatten wir hier in Sachsen ein verlängertes Wochenende. Das waren für meine Frau und mich 2 gute Gründe für einen Kurzurlaub im wunderschönen Thüringer Wald. Am Sonntagmorgen war es zuerst ein wenig neblig. Wie ein feiner Nieselregen kam der Nebel herab. Wir waren uns nicht sicher, ob es wieder so ein schönes Wanderwetter wie am Sonnabend werden würde.
Deshalb entschlossen wir uns zu einem Abstecher nach Schmalkalden Wir schlenderten zunächst durch die historische Altstadt und stiegen dann den Berg hinauf zum Schloss Wilhelmsburg . Das Schloss ist ein sorgsam restauriertes Renaissanceschloss. Neben der interessanten Ausstellung musste ich natürlich auch einen wachen Fachblick auf die Elektroinstallationen werfen. Ich war sehr überzeugt von dem, was mein Fachkollege hier geleistet hatte.
Bei solch einem denkmalgeschützten Schloss steht man ja als Elektroplaner immer vor der Entscheidung: Soll man die Installationen (absichtlich) sehen? Sollen Sie das Bild der Architektur mit bestimmen? Oder hält man sich mit der Elektroplanung still im Hintergrund? Der Elektroplaner vom Schloss Wilhelmsburg fand einen gekonnten Mix aus auffälligen und völlig unauffälligen Installationen.
Im Schloss findet man alle Installationen, die heute zu einem modernen Gebäude gehören. Neben der Grundinstallation gibt es dezente und repräsentative Leuchten. Es gibt eine Sicherheitsbeleuchtungsanlage. Natürlich wird die wertvolle Einrichtung durch eine Einbruchmeldeanlage geschützt. Für den Brandschutz sorgen eine Brandmeldeanlage und Fluchttürsteuerungen an den Ausgängen.
Manchmal sieht man (fast) nichts von den technischen Einrichtungen. Die Sicherheitsleuchte, die Einbruch- und Rauchmelder verschwinden optisch nahezu in Ihrem Umfeld. So haben z.B. einzelne Rauchmelder die gleiche Farbe wie die Holzrahmen der Decke. Die Fluchttürsteuerungen wiederum sind explizit zu sehen, deutlich und als ein Zeichen moderner Technik unsere Zeit. Die Integration in die historischen Türen war nicht möglich. So stehen Sie nun in einer handelsüblichen modernen Stele neben den Türen. Durch die Verwendung von Standardbauteilen wurde dafür auch eine wirtschaftliche Lösung gefunden.
Ein bisschen neidisch bin ich geworden in diesem Schloss: Solch einen spannenden Auftrag hätte ich auch gern übernommen. Doch dann erwachte das Buchhalter-Ich in mir und sagte: „Thomas! 2,5 Stunden bist Du bis hierher gefahren. Da rechnet sich eine Bauüberwachung überhaupt nicht. Nicht einmal die Kosten für die Anfahrten zu den Planungsberatungen sind im Honorar drin!“ Ich seufzte leicht. Aber das Buchhalter-Ich hatte recht.
Dann zog der Himmel auf und am Nachmittag, bei einer schönen Wanderung auf den
Großen Inselsberg, vergas ich die Mühen der Elektroplanung.
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Das bin ich bei der kritischen Begutachtung der Beleuchtung der Treppe zum Schlosskeller. |
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Hier sind ein Rauchmelder und eine Sicherheitsleuchte in der prunkvollen Deckenverzierung versteckt. Können Sie sie sehen? |
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2 Präsenzmelder. Dezent angebracht. |
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Der repräsentative Kronleuchter in der Schlosskirche. |
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In diese historische Tür passt keine Fluchttürsteuerung. Deshalb steht sie selbstbewußt daneben. |
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Schnörkellose und formschöne Standardelemente schaffen eine wirtschaftliche Lösung bei den Fluchttürsteuerungen.
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